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  • AutorenbildAngela Smith

Wozu statt warum - Eine Frage, die Entwicklung ermöglicht


Als ich vor einigen Jahren nach der Geburt meines zweiten Sohnes als freiberufliche Sprachdozentin nur noch wenige Aufträge bekam, musste ich mich beruflich neu orientieren. Ich unterrichtete gerne, mochte die Arbeit mit Gruppen, besonders die kreative Gestaltung des Unterrichts machte mir Freude. Allerdings erfüllte mich die Arbeit nicht innerlich und ich sehnte mich seit Jahren danach, mich einer Aufgabe zu widmen, die mir ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und Erfüllung geben würde.


Warum ich nur noch wenige Aufträge bekam, konnte ich mit den äußeren Umständen gut erklären – eine längere Babypause, mangelnde Anerkennung meines Studiums aus dem Ausland, große Konkurrenz in einer multikulturellen Stadt etc. Vielleicht half mir die Antwort auf die Frage nach dem Warum dabei, die Umstände weniger persönlich zu nehmen und sie nicht so sehr als eigenes Versagen zu sehen. Für meine weitere Entwicklung, allerdings, war diese Frage nicht weiterführend.

Rückblickend bin ich dankbar dafür, dass sich mir die Tür als freiberufliche Sprachdozentin verschlossen hatte. So war ich aufgefordert, einen neuen Weg einzuschlagen und ich begab mich auf eine Reise, die mich Schritt für Schritt zu meinem Ziel führte: Eine Tätigkeit, die mir große Freude macht und mir das ersehnte Gefühl von Sinnhaftigkeit und Erfüllung gibt. Das Schicksal – andere mögen es das Universum oder auch Gott nennen – öffnete mir auf meinem Weg immer wieder neue Türen und stellte mir Menschen an die Seite, die mich dabei unterstützten. Heute kann ich deutlich erkennen, wozu mir die verschlossene Tür damals in meiner persönlichen Entwicklung gedient hatte.


Wenn wir im Biografischen Coaching oder der Biografiearbeit Ereignisse – insbesondere große Wendepunkte – betrachten, versuchen wir, die Frage nach dem Wozu zuzulassen. Die Frage nach dem Warum sucht nach einer Erklärung für die Ursachen von Ereignissen in der Vergangenheit. Sie hat ihre Berechtigung, indem sie hilft, Ereignisse, Handlungen und Konsequenzen zu verstehen und einzuordnen, jedoch endet sie in der Vergangenheit.


Die Frage nach dem Wozu, jedoch, weist in die Zukunft. Sie kann oft nicht objektiv beantwortet werden und fragt nach einer Hypothese. Sie fordert dazu auf, tiefer zu gehen, die eigenen Bedürfnisse, Sehnsüchte und Werte zu erkunden und den Sinn in Ereignissen und Schicksalsschlägen zu suchen. Sich die Frage zu stellen, erfordert Mut, die Bereitschaft, einen Perspektivwechsel einzunehmen und das Leben aktiv in die Hand zu nehmen.

Dabei unterstütze ich dich als Biografieberaterin!


„Die in die Zukunft gerichtete Frage erlaubt den Blick auf den eigenen aktiven Anteil,

dass es weitergeht.“ -

Mathias Wais

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