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  • AutorenbildAngela Smith

Reflexion und Dankbarkeit: Eine Einladung zum Jahresende


Noch einmal ein Weihnachtsfest,

Immer kleiner wird der Rest,

Aber nehm' ich so die Summe,

Alles Grade, alles Krumme,

Alles Falsche, alles Rechte,

Alles Gute, alles Schlechte –

Rechnet sich aus allem Braus

Doch ein richtig Leben raus.

Und dies können ist das Beste

Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.

Theodor Fontane

 


Wieder einmal neigt sich ein weiteres Jahr dem Ende zu und vor uns liegen das alljährliche Weihnachtsfest und die Feierlichkeiten zum Jahresende. Während die einen in Vorfreude auf die gemeinsame Zeit im Kreise der Geliebten, die Pflege der Traditionen und geliebter Gewohnheiten sind, fürchten andere das jährliche Aufflammen tief verwurzelter Konflikte, das Aufbrechen alter Wunden oder auch mit dem Gefühl der Einsamkeit konfrontiert zu werden.

 

In jedem Fall ist es eine Zeit, die dazu anregt zurückzublicken: auf Traditionen und Bräuche aus der eigenen Kindheit, Erlebnisse mit der Familie und anderen nahestehenden Menschen. Welche Traditionen oder Gewohnheiten habe ich selbst übernommen? Was habe ich ganz bewusst nicht übernommen, gestrichen oder verändert? Was würde ich vielleicht gerne verändern? Wenn wir uns mit diesen Fragen beschäftigen, lernen wir viel über unsere eigenen Werte und Vorstellungen, darüber, wie wir uns individuell entwickelt haben oder gerne noch entwickeln würden.

 

Ganz besonders lädt uns diese Zeit aber ein, das vergangene Jahr noch einmal revuepassieren zu lassen und Bilanz zu ziehen. Die folgenden Fragen können dabei hilfreich sein:

 

  • Mit welchen Erwartungen, Wünschen und Ziele habe ich das Jahr begonnen?

  • Was konnte ich mir selbst erfüllen?

  • Was hat mir das Schicksal oder auch der Zufall geschenkt?

  • Was musste ich aufgeben?

  • Welche Menschen sind neu in mein Leben gekommen? Welche haben sich entfernt oder sind vielleicht auch für immer von mir gegangen?

  • Was durfte ich Neues lernen und erfahren?

  • Was hat mein Leben bereichert? Meinen Erfahrungsschatz erweitert?

 

Gelingt es uns, das Jahr aus einer wohlwollenden Distanz heraus zu betrachten und die Erlebnisse, die uns verletzt, Situationen, in denen wir selbst vielleicht auch andere verletzt haben, nicht noch einmal innerlich zu durchleben, sondern Sie als Teil unserer eigenen Geschichte anzunehmen und Dankbarkeit zu entwickeln für die Dinge, mit denen wir beschenkt wurden, bereiten wir den Boden dafür, dass Wunden schließen, wir Belastendes loslassen und wir uns für Neues öffnen können. Haben wir Verletzungen erfahren, kann es aber auch notwendig sein, bewusst zu trauern und Abschied zu nehmen von Menschen, Erlebnissen oder Dingen. Rituale im Außen, die jede Person für sich selbst entwickeln kann, können uns dann helfen, nach und nach im Innern den Schmerz loszulassen und einen Raum zu schaffen für das, was in der Zukunft noch auf uns warten mag.

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